Knochendichtemessung
Osteoporose – was ist das?
Osteoporose, im Volksmund auch „Knochenschwund“ genannt, ist die häufigste Stoffwechselerkrankung des Knochens. Die Waage zwischen Knochenauf- und Knochenabbau gerät aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Der Knochen wird porös, verliert an Substanz und Stabilität, so dass er bereits bei geringer Belastung, wie z.B. bei kleineren Stürzen oder durch Heben und Tragen, brechen kann. Meist sind Wirbelkörper, die Oberschenkel- und Unterarmknochen betroffen.
gesunder Knochen
osteoprotischer Knochen
Wer kann an Osteoporose erkranken?
Allein in Deutschland leiden etwa 7 Millionen Menschen an dieser Volkskrankheit. Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer.
Welche wichtigen Risikofaktoren gibt es?
- weibliches Geschlecht
- Alter über 70 Jahre (Männer und Frauen)
- unausgewogene Ernährung (Kalzium- u. Vitamin D- Mangel)
- Bewegungsarmut (sitzende Tätigkeit, längerfristige Bettruhe, Lähmungen)
- Osteoporose in der Familie
- Östrogenmangel (z.B. frühes Ende der Regelblutung)
- Testosteronmangel beim Mann
- längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortison, Mittel gegen Krampfanfälle)
- bestimmte chronische Erkrankungen (z.B. Rheuma, chronische Darmentzündung)
- Essstörungen (Magersucht, Bulimie)
- häufiger Nikotin- oder Alkoholkonsum
Wie wird die Osteoporose diagnostiziert?
Verlauf der Osteoporose mit Rundrückenbildung
Osteoporotisch zusammengebrochene Wirbelkörper
Was kann ein Röntgenbild leisten / nicht leisten?
Im Röntgenbild werden erst Knochenmasseverluste von mindestens 30% sichtbar. Deshalb ist es zur Früherkennung der Osteoporose z.B. an der Wirbelsäule ungeeignet. Zur Abgrenzung anderer Erkrankungen, sowie zur Abklärung, ob bereits Wirbelkörperbrüche osteoporotischer Ursache vorliegen, wird es jedoch unbedingt benötigt.
Welche Bedeutung hat die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)?
Mit der Knochendichtemessung kann der Mineralgehalt des Knochens bestimmt werden. Der ermittelte Knochendichtewert sagt etwas über das Risiko aus, im Vergleich zu einem normalen Knochen einen Knochenbruch zu erleiden. Die Osteodensitometrie ermöglicht einen frühzeitigen Nachweis von Knochenmasseverlust und somit auch eine Frühdiagnose der Osteoporose. Weiterhin erlaubt sie eine Überprüfung des Therapieeffekts der Osteoporosemedikamente anhand der Entwicklung der Knochendichte im Verlauf.
Wie funktioniert die Knochendichtemessung?
Die Knochendichtemessung erfolgt mit einer speziellen Röntgentechnik, der als Standardverfahren empfohlenen DXA-Methode (Dual-X-Rray-Absorptiometrie). Diese kommt mit einer äußerst geringen Strahlenmenge aus. Eine DXA-Messung verursacht circa 1/10 der Strahlenbelastung einer Standardröntgenaufnahme der Lunge. Die Messung ist völlig schmerzfrei, nicht belastend und dauert circa 15 Minuten. Hierbei wird der Mineralsalzgehalt an der Lendenwirbelsäule und im Bereich der Hüftgelenke ermittelt.
T-Wert größer –1,00 = Normalwert
T-Wert von –1,01 bis –2,49 = Osteopenie
T-Wert –2,5 und weniger = Osteoporose
Die Knochendichtemessung kann in unserer Praxis nicht über Ihre Gesundheitskarte abgerechnet werden. Für unsere Praxis liegt keine Abrechnungsbescheinigung vor. Bitte fragen Sie Ihre Krankenkasse, ob Sie einen Teil des Betrages zurückerstattet bekommen.
Wie wird die Osteoporose behandelt?
Die Osteoporosetherapie besteht aus 3 Säulen:
- Medikamente
- Bewegung
- gezielte Ernährung
Hierzu sind Geduld und Konsequenz notwendig!
Die medikamentöse Therapie der Osteoporose wird vom Arzt individuell für jeden Patienten, je nach Schweregrad und Begleiterkrankungen festgelegt. Es stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, welche den Knochenabbau bremsen oder den Knochenaufbau fördern können und damit das Risiko von Knochenbrüchen verringern. Kalzium und Vitamin D gehören zur Basistherapie der Osteoporose. Sie mineralisieren und stabilisieren den neu gebildeten Knochen. Ist die Osteoporose Folge einer anderen Erkrankung, steht deren Behandlung im Vordergrund. Osteoporotisch bedingte Knochenbrüche an Arm und Bein werden meist operativ versorgt. Weiterhin kommen Physiotherapie sowie Orthesen (z.B. Rumpfstützkorsett bei Wirbelkörperbrüchen) zum Einsatz.
Was können Sie tun?
Unterstützen Sie Knochenerhalt bzw. -aufbau durch:
- Gesunde Ernährung
mit genügend Kalzium (z.B. in Milch und Milchprodukten) und Vitamin D (z.B. in fettem Seefisch, Eiern, Pilzen), Meidung von stark phosphathaltigen Nahrungsmitteln (z.B. Cola, Schmelzkäse, Fertiggerichte) Meidung von übermäßig Alkohol, Koffein, Kochsalz - Regelmäßige Bewegung
Wer nicht trainiert, verliert jährlich 5-10% seiner Muskelmasse und somit auch Knochenmasse!